Die neunte Woche
Die neunte Woche

Die neunte Woche

Noch eine Woche und ich laufe zum Teil den Karwendel Marsch mit. 35 km von Scharnitz in die Eng. Wir waren vor einigen Monaten noch 5 Leute, nun sind es nur noch mein Mann und ich. Mein Mann läuft die komplette Strecke mit 52 km bis nach Pertisau. Nun denken alle, die wird trainiert sein. Puste Kuchen. Mein Training ist meine tägliche Arbeit. An guten Tagen laufen wir 22.000 bis 25.000 Schritte. An meinen freien Tagen regnet es meistens und somit sind die größeren Touren, die ich geplant hatte ausgefallen. Ich bin sehr gespannt ob ich diese Strecke schaffen werde, die Bedenken sind groß und auch die Überlegungen daran, dass ich mich besser hätte vorbereiten müssen. Nur bei einer 6 Tage Woche mit a mindestens 10 Stunden, lässt die Motivation zu wünschen übrig, da noch zum Vormittag eine Tour zu laufen. Lassen wir uns überraschen, ob ich es überleben werde 🙂

Ich hatte die Woche Besuch von einer Freundin aus der Heimat. Das erste Mal Berge, so ganz ohne Schnee, dass erste Mal auf einer Alpenhütte. An meinem freien Tag ging es auf Tour, sie war gut ausgestatten und gut motiviert. Ich bin mit Ihr die Tour gelaufen, die ich hier in meinem Blog veröffentlich hatte- Rotspitz, über Dalfazkämme zum Hochiss. Sie fotografiert in Ihrer Freizeit, also mehr Stopps, um die wunderschönen Fotomotive einzufangen. Zum Wandern haben wir uns Zeit gelassen und haben die Aussicht genossen. Ich war stolz ihr in einer Wanderung, gleich zwei Gipfelkreuze präsentieren zu können, Murmeltiere und Gamsen zu zeigen, die Berge am Horizont zu erklären und sogar Edelweiß entdeckt zu haben. Eine wunderschöne Tour mit Einkehr in unserer Mauritz Alm ging zu ende. Sie ist an Ihre Grenzen gekommen aber war überglücklich die Tour geschafft zu haben. Die drei Tage die Sie da war, vergingen wie im Flug und Sie ist mit einem positiven Gefühl vom Berg wieder runter.

Leider muss ich sagen, ist nicht jeder so gut vorbreitet in den Bergen wie meine Freundin.

Es fängt an, wenn Leute auf einer Alpenvereinshütte schlafen sich über die Hütte und Ihre Gegebenheiten nicht zu informieren und sich dann wundern, dass wir gewisse Dinge fordern. Auf fast allen Hütten besteht Hüttenschlafsack Pflicht. Es gibt heutzutage schon so kleine Hüttenschlafsäcke, die nehmen kaum Platz weg. Auch die Sache mit den Hausschuhen ist sehr interessant. Die Leute wollen in die Zimmer oder ins Lager mit Ihren grad frisch durch den Schlamm robbenden Schuhe gehen. Unsere Frage ist dann immer, ob Sie zu Hause im Wohnzimmer auch mit Ihren Straßenschuhen durchlaufen. Deswegen Hausschuhe nicht vergessen! Aber auch zum Wandern, sollte man vorbereitet sein. Wir helfen gern, wenn der Wanderschuh sich auflöst, mit Panzertape oder Kabelbinder. Aber Wanderstöcke, Sonnenbrille, Mützen und Co. ausleihen oder abkaufen…Echt? Wir sind doch kein Alpiner Shop am Berg. Das man mal etwas vergisst, dass passiert uns allen. Aber für jede Wanderung in den Bergen gibt es Checklisten auf die man zurückgreifen kann. Genauso sollte die Vorbereitung sein, wo man lang wandert und wie der Weg beschaffen ist. Und nicht große Augen bekommen, wenn der Hüttenwirt sagt, da kommt ein Klettersteig mitten im Weg. Und nein wir bauen mal nicht so eben eine Straße herum. Wir auf der Hütte sind gern bereit Empfehlungen auszusprechen oder den ein oder anderen Tipp zu geben, aber mit euch die ganze Tour zu planen, sollte der ein oder andere schon selbst können.

Also bitte bereitet euch vor, wenn Ihr in den Bergen wandern gehen wollt. Fragt im Freundeskreis oder Familienkreis nach Tipps für Ausrüstungen. Denn die Sneakers sind einfach keine Wanderschuhe und für den Berg nicht geeignet. Auch scheint hier oben die Sonne und man verbrennt sich noch schneller als im Tal unten. Und das Wetter kann in den Bergen auch mal ganz schnell umschlagen, also sollte man zu mindestens immer eine Regen- oder Windjacke einstecken haben. Wer sich unsicher ist, ob er eine Tour schafft, es gibt Alpine Bergschulen vor Ort, mit erfahrenden Bergführern. Dies ist keine Schande, auf so einen Bergführer zurück zu greifen. Auch der Alpenverein in eurer Region steht euch mit Rat und Tat zur Seite. Mit allen Berücksichtigungen und viel Freude kann es dann Richtung Berg gehen.

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