Zur Gleirsch Klamm und auf die Oberbrunnalm
Zur Gleirsch Klamm und auf die Oberbrunnalm

Zur Gleirsch Klamm und auf die Oberbrunnalm

Wir fragen zum Frühstück Bart, unseren Gastgeber in Leutasch, was man bei einem Schmuddelwetter machen kann. Seine Antwort, zu einer geheimen und noch unbekannten Perle laufen, der Gleirsch Klamm und dann stärken auf der Oberbrunnalm.

Karte auf, Route gesteckt, Regensachen an und los geht’s. Wir fahren mit dem Auto bis zum Parkplatz Touristeninformation in Scharnitz. Parkgebühren sind überschaubar. Mein Mann steht schweigend auf den Parkplatz, er schaut Richtung Karwendel. Es ist sein Startpunkt im August für den Karwendelmarsch. 52 KM bis nach Pertisau, wohl gemerkt an einem Tag.  Aber heute nicht. Heute laufen wir zu einem Geheimtipp.

Immer an der Isar entlang. Wir merken, dass uns sehr viele Radfahrer überholen und kommen ins Gespräch, dass dies eine beliebte Runde bei Radfahrern sei, bis zum Ursprung der Isar, zum Hallangerhaus. Zu Fuß ein ganz schöner Ritt, aber mit dem Rad ein Genuss. Nach ca. einer Stunde, 4 km und knappen 100 Höhenmeter erwartet uns eine größere Kreuzung, mit drei Weg Varianten. Wir nehmen die ganz rechts, die Einzige, die für Räder nicht mehr geeignet ist und laufen zur Isar herunter, überqueren diese und auf der anderen Seite ist schon der Eingang zur Gleirsch Klamm. Kein Kassenhäuschen, nichts. Wir sind erstaunt, aber auch dankbar, dass man nicht in jede Klamm Eintritt bezahlen muss. Wir laufen ca. 2 km in die Klamm herein. Sie ist idyllisch, wildromantisch und Bart hat mit seiner Perle von einer Klamm nicht gelogen. Schlicht weg, wir sind fasziniert über solch eine Schönheit. Am Ende gibt es zwei Möglichkeiten. Die Fahrstraße rauf und ein Stück oberhalb der Klamm entlang wieder Richtung Eingang, mit der Option denselben Weg zurück zu laufen oder auf der Seite von der Isar bleiben und zurück nach Scharnitz.

Wir aber, wollen den zweiten Tipp von Bart wahrnehmen und entscheiden uns rechts herauf zur Fahrstraße. Die Fahrstraße zieht sich und der Regen nimmt zu. Und das schlimmste für mich, es stellt sich der Hunger ein. Aber Nico weiß inzwischen damit umzugehen, beruhigt, motiviert und wirf mir einen Müsliriegel zu. Nach weiteren 4 km kommt sie, die Oberbrunnalm. Am Zaun erwarten uns ein paar Kühe und schnell stehen wir in einer urigen Stube/Gastraum/Küche. 3 Tische, der Hüttenwirt begrüßt uns sehr freundlich und wir sollen bloß schnell aus den nassen Sachen raus und zu Ihm mit an den Tisch. Er schenkt uns erstmal einen Schnaps ein. Wir bestellen Jauseplatten und Tee. In der Stube ist es gemütlich und bunt durcheinander zu gleich, aber man fühlt sich von der ersten Minute an wohl. Babykatzen tun ihr übriges und kuscheln sich an uns heran. Wir essen unsere, bis dato, beste Jausenplatte. Der Hüttenwirt erzählt, dass er eigentlich nur Ersatz für seine Tochter ist. Die sei mal ein paar Tage im Tal und er übernimmt als Städter die Hüte. Wir trinken noch ein Schnaps. Der Regen lässt zum Glück nach und wir bekommen den Tipp, über den großen Mittagskopf abzusteigen, wenn wir Trittsicher sind. Sind wir natürlich, denken wir uns und bedanken uns für so viel Gastfreundlichkeit.

Und weiter geht’s. Der Weg wird rutschiger und man muss arg aufpassen wo man hintritt. Kurz hinter der Alm, nach einem fast ausrutschen meinerseits im Schlamm, entscheiden wir, es sei besser auf einen etwas trittfesteren Weg zu laufen und wandern zwischen dem großen Mittagskopf und Zunterkopf Berg ab. Nach 2 km kommt endlich ein besserer Weg und ich schnaufe durch. Leider fühl ich mich abgeschlagen, müde und habe bereits bedenken, vor den kommenden Tagen, wir wollen eigentlich den Berliner Höhenweg laufen….

Wir laufen an der Scharnitzer Alm vorbei über den Isarsteig. Das Wetter hält zum Glück und es regnet auch nicht nochmal. Nach 16,5 km und 5:30 h sind wir wieder am Parkplatz von Scharnitz angekommen. Freu ich mich auf eine warme Dusche.

Die Tagestour ist eine super Empfehlung von unserem Gastgeber gewesen. Ich kann sie nur weiterempfehlen.

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